Ein Linker kämpft für die Marktwirtschaft!

Bericht aus der Jugendhilfeausschuss-Sitzung am 08.03.2021

Dietmar Schwalm DGB 3Schon wieder findet nach erst 5 Woche eine Jugendhilfeausschuss-Sitzung statt. Der Planungsbeschluss für das Kita-Jahr 2021/2022 machte es notwendig.

Bei diesem Thema sind die größten Probleme für junge Familien in der Kernstadt von Brilon vorhanden.

Trotz mehrerer Neueinrichtungen bzw. Erweiterungen gibt es immer noch fehlende Plätze bzw. müssen einige Gruppen über ihre pädagogisch sinnvolle Standardgröße hinaus weitere Kinder aufnehmen.

Da der Bedarf nicht erst im übernächsten Kita-Jahr akut ist sondern jetzt, habe ich den Vorschlag eingebracht, doch über Container-Lösungen nachzudenken.

In Arnsberg gibt es Beispiele, dass Container heute optisch schön und für die Kinder einladend eingerichtet sein können.

Mit dieser Lösung könnte man evt. auch schon nach den diesjährigen Sommerferien ein zusätzliches Angebot schaffen. Das hat dann auch den Vorteil, dass man bei geringeren Bedarf diese wieder einfacher abbauen kann.

Aber die alteingesessenen Träger lassen sich bei dieser Fragestellung nicht gerne reinreden. Man will ja auch wieder einmal den Zuschlag für neue Einrichtungen mit langfristig öffentlich bezuschussten Mietverträgen im Kreisgebiet bekommen.

Schon hier kann man den Verdacht von Planwirtschaft haben. Bei einem anderen Thema musste ich mich als Linker gegen eine „Verstaatlichung“ aussprechen und für die „Marktwirtschaft“ werben.

Bei der Frage der Verhinderung von weiteren Unterbringungen von Jugendhilfefällen im Kreisgebiet habe ich vor allem der CDU versucht zu erklären, dass das nur über staatliche Lenkung ginge.

Der Versuch, über das Landesjugendamt weitere Jugendhilfeeinrichtungen zu verhindern, wird aus meiner Sicht auf ganzer Linie scheitern. Ich habe daher noch einmal dafür geworben, lieber für finanzielle Unterstützung zum Aufbau einer vernünftigen Infrastruktur für diese Kinder und Jugendlichen zu kämpfen.

Bei der Vorstellung, welche Projekte aus der Kinder- und Jugendarbeit in diesem Jahr mit welchen finanziellen Mitteln gefördert werden sollen, gab es von CDU und SPD viel Lob.

Ich musste leider einmal wieder mit dem Hinweis in „die Suppe spucken“, dass die Projektfördermittel lieber pauschal den Kinder- und Jugendzentren zur Verfügung gestellt werden sollten. Mit diesem Geld könnte dann ausreichend vorhandenes und gut bezahltes Personal sinnvolle Aktivitäten entwickeln. Das wäre auch unbürokratischer als das Beantragungs- und Abrechnungsverfahren bei der Projektförderung.

Und ein bisschen Ironie zum Schluss: Mir haben in dieser Sitzung die „tollen“ Beiträge der AfD gefehlt, deren Vertretung diesmal nicht anwesend war.

Die restlichen Themen können der Niederschrift entnommen werden.

Für Ideen und Kritik kann am sich gerne über Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. an mich wenden.

Dietmar Schwalm, Kreistags- und JHA-Mitglied

Link zur Niederschrift